Die Resonanz auf die Einladung des Sozialen Dienstes zum Tanznachmittag in der Residenz Humboldthöhe übertrafen die Erwartungen – nahezu alle Plätze in hinteren Teil des Restaurants waren besetzt. Zum zweiten Mal kamen die Damen und Herren vom Tanzsportverein 1. TGC Redoute Koblenz/Neuwied.
„Wir möchten unseren Bewohnern erneut eine Form von Bewegung anbieten, die ganz besondere Freude macht“, erklärt Gudrun Gast, die Leiterin des Sozialen Dienstes. Und wenn man dazu die ehrenamtliche Unterstützung von echten Profis hat, bleibt der Erfolg nicht aus.
Nicht nur die tanzsportbegeisterten Profis zeigten Freude an der Bewegung, sondern in ganz kurzer Zeit hielt es wirklich niemand mehr auf den Sitzen. „Das war wirklich eine Stimmung, die man nicht beschreiben kann! – Und Gänsehaut war garantiert“, so die Leiterin des Sozialen Dienstes. Es ist schon wirklich etwas Besonderes, wenn man von jemanden, egal ob männlich oder weiblich, übers Parkett geführt wird, der es wirklich gut kann.
Es ist jedoch nicht irgendein Tanznachmittag, sondern schon etwas Besonderes – nämlich auch Rollstuhltanz steht auf dem Programm. Der Tanz- und Gesellschaftsclub hat eine eigene Rollstuhltanz Abteilung. Initiiert und geleitet wird diese von Rainer und Monika Hapke. „Wir wollen Menschen, die an den Rollstuhl gefesselt sind, Mut machen, sich tanzsportlich zu betätigen“, sagt Ulrich Kuss, 1. Vorsitzender der Redoute auf der Homepage des Vereins.
Rainer Hapke bedient das Mischpult und sorgt somit für die passenden Tanzmelodien. Zunächst betreten die Tänzerinnen und Tänzer des Vereins die Bühne und bewegen sich perfekt zu der schönen Musik. Und dann werden die Bewohnerinnen und Bewohner der Residenz zum Tanz aufgefordert. Und da gibt es nicht nur langsamen Walzer. Qickstepp, ChaChaCha und sogar Rock´n Roll ist angesagt. Rainer Hapke, der im Rollstuhl sitzt, bedient nicht nur das Mischpult, sondern er tanzt auch mit und zeigt mit seiner Frau Monika, dass man auch im Rollstuhl beim Tanzen eine gute Figur macht – klasse! Die Damen und Herren des TGC gehen auf die Bewohner der Residenz zu, egal, ob die im Rollstuhl sitzen oder nicht. Die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes tun es ihnen gleich. Man fordert zum Tanzen auf und der Beobachter staunt nicht schlecht: Ganz schnell ist die Tanzfläche gefüllt. Mal konzentriert, mal locker, geht man die Tanzaufgabe an – immer jedoch mit Freude – das sieht man den Gesichtern an. Und Tanzen ist eine sehr emotionale Angelegenheit und weckt, vielleicht besonders im Alter, Erinnerungen. Es ist schon bewegend, wenn ein Bewohner erzählt, dass er bei diesem Lied, zu dem er jetzt tanzt, seine jetzige Frau kennengelernt und nun seit fast sechzig Jahren verheiratet ist.
Zwei Stunden beschwingtes und vergnügliches Bewegen, inklusive einer langen Polonaise durch das Restaurant. „Wir danken ihnen, liebe Damen und Herren vom TGC, von ganzem Herzen. Sie haben durch ihr Kommen hier allen eine große Freude gemacht“, stellt Gudrun Gast herzlich fest. Die Leute vom TGC haben sogar eine spezielle Tanzeinlage für den Residenz Besuch zusammengestellt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen überreicht Gudrun Gast eine Spende für die Abteilung Rollstuhltanz des Vereins und für jeden ein kleines Geschenk. Und die Tanzsportprofis versichern, dass auch ihnen der Besuch große Freude gemacht hat und sie ganz sicherlich wiederkommen.