Kommunikation in der Residenz Humboldthöhe

Neben regelmäßigen Kunst- und Kulturveranstaltungen finden in der Residenz Humboldthöhe informative Veranstaltungen aus den Themenbereichen Gesundheit, Vorsorge und Gesellschaft statt. Am letzten Mittwoch im November konnte Veranstaltungsleiterin Dagmar Hett die Neuwieder Kommunikationstrainerin, Coach und Logotherapeutin Hildegard Schanz begrüßen. „Die Macht des Wortes“ war das Thema der Expertin an diesem Nachmittag. 

Worte haben ihre Grundlage in einem Gedanken, einer Idee – das Wort, die Worte werden formuliert und daraufhin folgt die Tat, so Hildegard Schanz. Letzten Endes gehe es in ihrem Vortrag um Kommunikation und es ist so, dass der Mensch ständig und immer kommuniziert. Es gäbe, so die Fachfrau für Kommunikation, keine Nicht-Kommunikation, denn auch wenn überhaupt nicht auf jemanden reagiert wird, ist dies eine Botschaft an den Anderen.

Der Mensch kommuniziert auf zwei Ebenen

Man kommuniziere immer auf zwei Ebenen – auf der verbalen und auf der nonverbalen. Anders ausgedrückt auf der gesprochenen und nicht gesprochenen Ebene. Zur zweiten Ebene gehören Körperhaltung, Mimik und Gestik. Diese Kommunikationszeichen würden bei Wahrnehmung des Gegenübers eine sehr große Rolle spielen. Die Kommunikationstrainerin spricht davon, dass in der wahrnehmbaren Kommunikation 98 Prozent auf den nonverbalen fallen und nur 2 Prozent auf den verbalen Teil.

Es gäbe Situationen, in denen das gesprochene Wort störend ist – es reicht ein Blick, eine Mimik und das Gegenüber weiß, was gemeint ist – diese Situation kennt jeder. Ein Baby oder ein Sterbender kann nicht sprechen und sich trotzdem mitteilen. Doch braucht der Mensch auf jeden Fall die Sprache, denn Worte haben Energie – sie können berühren, jedoch auch verletzen.

Die Grundlage eines jeden Missverständnisses

In der Kommunikation gäbe es einen Grundsatz, der sagt: Es ist nicht so wichtig, was Person A sagt, es ist wichtiger, was Person B versteht. Da wir uns gedanklich ständig in einen eigenen Wertesystem bewegen, bewerten wir das, was der andere sagt und wird damit unterschiedlich interpretiert. Die einfache Frage: „Hast Du die Türe geschlossen?“ kann beim Gegenüber ankommen als: „Warum hast Du die Türe aufgelassen!“ und somit eine Gefühlsebene erreichen, die in der biografischen Kommunikation gelernt wurde. Es beim Kommunizieren gibt es somit einen Sender und einen Empfänger und beide müssen nicht zwangsläufig auf der gleichen Ebene funken. „Das ist die Grundlage eines jeden Missverständnisses“, so Kommunikationstrainerin Hildegard Schanz. Es ist so, dass das, was gesagt wurde, anders ankommen kann, als es gemeint war.

Der Ton macht die Musik und auch das wissen wir. Ist eine Aussage ironisch gemeint oder verletzend – wir haben ein feines Gespür für die Sprachmelodie und interpretieren diese. Auch gibt es Worte, die negativ ankommen in der verbalen Kommunikation. Eines dieser Worte, so Hildegard Schanz sei das Wort „müssen“. Dieses und andere Worte setzen das Gegenüber unter Druck und das kann eine positive Kommunikation erschweren oder verhindern.

Im Laufe des Nachmittags entstand ein Dialog zwischen der Kommunikationstrainerin und den Vortragsgästen und hier spürte man, dass auch ein Vortrag in Bezug auf Kommunikation keine Einbahnstraße ist, sondern Begegnung zwischen Menschen.

Kommunikation hat das Ziel sich mitzuteilen, sich verständlich zu machen. Worte beziehungsweise Sätze können unterschiedlich große Energien haben. Die Logotherapeutin Schanz sprach das Phänomen „Glaubenssätze“ an. Wir kennen solche alle. Mit diesem Begriff meint sie die Worte, beziehungsweise Aussagen, die der Mensch verinnerlicht hat und an deren Wahrheitsgehalt er glaubt. Diese Sätze beeinflussen unser Denke und Tun in einem nicht unerheblichen Teil. Als Beispielsätze wurden genannt: „Das schaffst Du nicht!“ – „Das macht man nicht!“. Negative Glaubenssätze sind wandelbar in positive. Denke ich positiv über den Ausgang eines Unternehmens, ist das dienlicher für die Sache, als wenn ich einen negativen Ausgang prognostiziere: Ich glaube an die Kraft dessen, dass ich etwas kann, ich traue mir etwas zu.

Mit angenehmen Worten beendete Hildegard Schanz ihre Veranstaltung: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie viel positive Energien aus Worten schöpfen.“